Sie kennen das: Einzelne Heizkörper, meist im Obergeschoss, werden nicht richtig warm, die Räume sind damit zu kalt. Gleichzeitig gibt es Heizkörper, die zu heiß sind und auch beim Lüften nicht abkühlen.
Was Sie keinesfalls tun sollten, um diesen Umstand zu beheben erfahren Sie hier.
1. Pumpenleistung erhöhen
Der erste Schritt der in der Regel bei zu kalten Heizkörpern und Räumen gegangen wird, ist die Pumpenleistung zu erhöhen. Dadurch werden zwar Räume besser versorgt, die vorher nicht richtig versorgt wurden, andere Räume die bereits warm genug waren, werden nun aber noch wärmer.
Der größte Nachteil dieser Maßnahme ist der unnötig hohe Energieverbrauch! Eine zu hoch eingestellte Pumpe verbraucht wesentlich mehr Strom. Das schlägt sich auf der Stromkostenrechnung nieder. Vor allem bei alten nicht-Hocheffizienzpumpen kann das richtig teuer werden.
Ein weiterer unschöner Nebeneffekt der erhöhten Pumpenleistung sind Fließgeräusche im kompletten System. Dies kann man sich wie einen Wasserhahn vorstellen: ist er voll geöffnet, rauscht das Wasser schnell und laut heraus. Geringeres Öffnen sorgt für eine ausreichende Wassermenge allerdings ohne Rauschen.
In der Heizungsanlage zeigen sich Fließgeräusche meist durch ein permanentes Rauschen der Heizkörper. Manchmal hört man auch einen störenden Pfeifton am Heizkörperventil hinter dem Thermostatkopf.
2. Vorlauftemperatur erhöhen
Wenn Räume trotz voll geöffneter Thermostatköpfe kalt bleiben, wird oft die Heizkurve verstellt und damit die Vorlauftemperatur erhöht. Auch hier scheint das Problem nun gelöst: die kalten Räume werden wärmer.
Wieder wurde aber nur das Symptom bekämpft, ohne auf die Ursache einzugehen. Und auch hier gibt es negative Folgen:
Wird die Vorlauftemperatur erhöht, werden Heizkörper, die vorher schon warm waren nun zu heiß. Außerdem verbraucht die Anlage nun mehr Brennstoff als vorher. Das zeigt sich auf der Energiekostenabrechnung. Bei den heutigen Energiepreisen wird das unnötig teuer.
Wird die Erhöhung der Vorlauftemperatur mit der Erhöhung der Pumpenleistung kombiniert, zahlen Sie doppelt drauf!
Besonders schlecht sind diese Maßnahmen bei neuen Brennwertgeräten. Der hohe Wirkungsgrad dieser Anlagen wird nur dann erreicht, wenn die Rücklauftemperatur möglichst niedrig ist. Werden Vorlauf und Pumpenleistung erhöht, steigt auch die Temperatur im Rücklauf und der Brennwerteffekt ist dahin.
3. Warme Räume permanent lüften
Sind Räume nach dem Hochstellen von Pumpe und Vorlauf zu warm, tendieren viele dazu, diese permanent zu lüften.
Die Fenster auf „Dauerkipp“ zu lassen sorgt aber dafür, dass Sie die Energie sprichwörtlich zum Fenster hinaus heizen. Da der Thermostatkopf nun von kalter Luft umströmt wird, öffnet er noch weiter und fordert mehr Wärme an. Ein Teufelskreis der Energieverschwendung, aber keine Lösung des Problems.
4. Kalte Räume nicht lüften
Kalte Räume aufgrund der Angst, dass sie noch weiter abkühlen, nicht zu lüften, verschlechtert das Raumklima immens.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum kann schlimmstenfalls zu Schimmel führen, der nur schwer wieder loszuwerden ist.
Zusätzlich erwärmt sich verbrauchte Luft schlechter als frische. Somit wird durch nicht-lüften das Problem der zu kalten Räume nicht gelöst.
Was also tun bei zu kalten Heizkörpern und Räumen?
Die Lösung aller Probleme ist ganz einfach: Ein Hydraulischer Abgleich schafft Abhilfe.
Dabei werden die Durchflussmengen der einzelnen Heizkörper im kompletten System optimal eingestellt. Damit steht allen Heizkörpern die Wassermenge zur Verfügung, die benötigt wird um den Raum optimal zu erwärmen. Gleichzeitig werden Pumpenleistung und Heizkurve optimal auf die Anforderungen des Systems eingestellt.
Damit steigt nicht nur Ihr Komfort, Sie sparen auch Energie.