Fragen und Antworten zum hydraulischen Abgleich
Allgemeine Fragen
Das myWarm Verfahren ist gutachterlich vom ITG Dresden geprüft und gleichwertig Verfahren B anerkannt von allen relevanten Förderstellen.
Der hydraulische Abgleich von myWarm arbeitet nicht mit theoretischen Annahmen, sondern basiert zu 100 % auf Temperaturmessungen.
Der hydraulische Abgleich von myWarm misst und vergleicht die tatsächlichen Temperaturen an jeder Heizfläche, bei jeder Pumpe und in jedem Raum in kontrollierten stationären Versorgungszuständen. Verglichen werden dabei die Mitteltemperaturen aller Heizflächen und die Raumtemperaturen in Räumen gleicher widmungsabhängiger Normraumtemperatur (z. B. Wohnräume, Gänge, Bäder). Die Temperaturen bei den Pumpen werden ebenfalls laufend beobachtet. In normgerecht errichteten Anlagen wurden und werden Dimension und Leistungsfähigkeit (Norm-Leistung) jeder Heizfläche anhand einer für alle gleichen Vor- und Rücklauftemperatur bestimmt. Dies lässt den Umkehrschluss zu, dass die Heizflächen im Verhältnis zueinander mit der richtigen Wassermenge versorgt werden, wenn alle Heizflächen die gleichen Mitteltemperaturen (Mittel zwischen Vor- und Rücklauftemperatur) aufweisen.
Die Heizflächen für den jeweiligen Raum können in ihrer Leistung falsch dimensioniert sein, etwa durch Planungsfehler von Anfang an oder durch inzwischen erfolgte energetische Änderungen (z. B. Dachausbauten, neue Fenster, Dämmung der Fassade oder der obersten Geschoßdecke). Anhand der Raumtemperatur-Entwicklung in den gleich gewidmeten Räumen wird die jeweilige Über- oder Unterdimensionierung erkannt, die Versorgung korrigiert oder der Heizkörper zum Tausch empfohlen.
Die Heizflächen werden motorgesteuert und damit maximal präzise neu eingestellt, entweder über das bereits vorhandene voreinstellbare Thermostatventil oder eine Ventilhubbegrenzung.
Aus der Korrelation sämtlicher Daten auch mit der Witterung werden Durchflussmengen, Heizlasten, Anschlusswert und Heizkurve ermittelt. Aus den relevanten Daten wird ein Protokoll zur Dokumentation und als Nachweis erstellt.
- Der Temperaturverlust im Verteilsystem am Weg vom Kessel zu den einzelnen Heizflächen wird bei der Einstellung der Durchflussmengen berücksichtigt.
- Leistungsmindernde Einbausituationen von Heizflächen werden berücksichtigt.
- Schwachstellen, Funktionsfehler und hydraulische Fehler im System werden erkannt.
- Die richtige Zuordnung jeder Heizfläche zur versorgenden Pumpe erfolgt messtechnisch und 100 % verlässlich unabhängig von Plänen.
- Mit dem Mess- & Einstellprotokoll steht ein messtechnischer Nachweis der entsprechenden Versorgung in Verbindung mit den dokumentierten Einstellungen aller Komponenten in einer hydraulischen Volllast-Situation (= alle Heizflächen sind im Vollbetrieb) als belastbarer Nachweis und Dokumentation einer optimal eingestellten Anlage zur Verfügung.
Der digitale, temperaturbasierte hydraulische Abgleich von myWarm ist technischer Spitzenreiter in der Branche, denn er senkt den Energieverbrauch im Schnitt um 18 %, in Spitzen um bis zu 35 % (Branchenschnitt: 7–12 %).
Solange keine Änderungen an der Heizungsanlage vorgenommen werden, ist in einem hydraulisch korrekt abgeglichenen Heizsystem kein weiterer hydraulischer Abgleich nötig.
Der hydraulische Abgleich von myWarm kann zu jeder Jahreszeit durchgeführt werden. Die Heizungsanlage muss weder abgeschaltet noch das Heizwasser abgelassen werden. myWarm gleicht generell im laufenden Betrieb ab, egal ob Wohngebäude, Krankenhäuser, Senioren- und Pflegeheime oder Nichtwohngebäude.
Für Schulen bieten sich die Ferien an. Auch Büro- und Verwaltungsgebäude, Feuer- und Rettungswachen, Polizeikommissariate, Kultureinrichtungen, Gewerbehöfe, Hochschulimmobilien und andere Zweckgebäude werden gerne während der ruhigeren Urlaubssaison im Sommer abgeglichen.
In seltenen Fällen ist das möglich. Etwa wenn es in einem Gebäude Heizkörper gibt, die bisher überhaupt nie funktioniert haben. Wenn diese durch den hydraulischen Abgleich erstmals ihre Funktion aufnehmen und Wärme abgeben, kommen diese Kosten neu auf die Heizrechnung dazu und können die Einsparungen durch die Optimierung reduzieren.
Nein. Ein Thermostat regelt die Ventilöffnung nach der Differenz zur umgebenden Raumtemperatur. Je größer diese Differenz ist, desto weiter öffnet das Thermostat das Ventil. In einer morgendlichen Aufheizphase sind so meist alle Ventile komplett geöffnet und ohne hydraulischen Abgleich kommt es zu Unter- und Überversorgung von Heizflächen. Dadurch bleiben manche Räume länger kalt und andere werden wärmer als nötig. Da das Wasser in den überversorgten Heizflächen zu rasch durchfließt, bleiben die Rücklauftemperaturen hoch und reduzieren den Effizienzgrad bei der Erzeugung. In der ideal eingestellten Anlage ist die Vorlauftemperatur über die Heizkurve optimal auf das Gebäude und die Raumtemperatur eingestellt und die Heizkörperthermostate bleiben ohne Sonneneinstrahlung immer geöffnet.
Im Zuge der Durchführung eines hydraulischen Abgleichs nach myWarm kann auf Basis der Messwerte ein fehlender oder mangelhafter hydraulischer Abgleich nachgewiesen werden.
Vorab können folgende Situationen Anzeichen dafür sein, dass ein hydraulischer Abgleich nötig ist:
- Geringe Spreizung (Differenz zwischen Vor- & Rücklauf) am Heizkreis
- Hohe Vorlauftemperatur
- Hoch eingestellte Pumpenleistung
- Geräuschbildung an Verteilleitungen und Ventilen
- Unterversorgte/zu kalte Räume und überversorgte/zu warme Räume
- Ungleichmäßige Aufheizung der Räume
In Deutschland ist die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs im Neubau und unter bestimmten Voraussetzungen auch im Bestand Pflicht. Details dazu finden Sie unter „Energiespar-Verordnung EnSimiMaV“.
Förderungen
Der hydraulische Abgleich von myWarm ist von BAFA und KfW zur Förderung anerkannt. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Förderungen.
(Diese FAQ-Liste wird sukzessive ergänzt.)